So bringen Sie Dicht ins Dunkel

Damit sich unter Bade- und Duschwannen keine Wasserkatastrophen entwickeln, sind Wannenabdichtbänder seit Einführung der DIN 18534 das Mittel der Wahl. Sie schützen zuverlässig gegen Nässe, ersparen aufwändige Verbundabdichtungen und sind einfach in der Anwendung. Was Sie beim Einsatz der praktischen Abdichtungshelfer beachten sollten und wie diese dauerhaft optimal schützen, erfahren Sie hier.

Das mit den Verbundabdichtungen unter Bade- und Duschwannen ist so eine Sache: Zunächst einmal behindern diverse Rohre und Kabel, die bereits installiert sind, die Arbeit. Wer’s trotzdem wagt, hat zwei Möglichkeiten – entweder man wählt die Variante mit Klappeneinlauf fürs Brackwasser oder man verzichtet darauf. In beiden Fällen ist zumindest eins garantiert: Gestank – mal mehr, mal weniger. Wer sich den Stress und seinen Kunden den Muff nicht geben möchte, greift lieber gleich zur Profi-Lösung Wannenabdichtband. Die entspricht nicht nur der neuesten Norm, sondern signalisiert auch fachmännische Höchstform. Gar nicht zu reden vom Effizienzvorteil: Statt lange fummeln zu müssen, wird das Band kurzerhand smart verklebt. Die gewonnene Zeit ist, im wahrsten Sinne, Ihr Verdienst.

 

Große Klappe, nichts dahinter

Erinnern Sie sich noch an Revisionsklappen? Die früher so populären Hintertürchen für den Notfall findet man heute praktisch in keinem modernen Bad mehr. Kein Wunder, denn was nützt die größte Klappe, wenn im Fall der Wasserfälle ohnehin die gesamte Wanne rückgebaut und bis in die Tiefe fachgerecht saniert werden muss? Tropft’s erst mal beim Nachbarn, hilft auch keine noch so tolle Aussicht auf das Desaster. Und vorbeugend riskiert auch keiner einen Blick, denn die Katastrophe kündigt sich nicht groß an. Und wenn es erst mal faul riecht, ist es in der Regel ohnehin bereits zu spät. Am besten also, Sie lassen es gar nicht erst soweit kommen.

 

Wannenabdichtbänder: Pflicht und Kür

Selbstklebende Abdichtbänder haben sich bereits seit einiger Zeit als zuverlässiger Nässeschutz für Bade- wie Duschwannen bewährt. Da sie in den einschlägigen Regelwerken bis vor kurzem jedoch keine Erwähnung fanden, führten sie viele Jahre eher ein Schattendasein. Mit Einführung der neuen DIN 18534 hat sich das nun grundlegend geändert. Binnen kürzester Zeit konnten sich die flexiblen Klebebänder als perfekte Norm-Lösung etablieren. Sie sind einfach zu verarbeiten, bieten bei allen Wassereinwirkungsklassen ein Höchstmaß an Sicherheit und können sowohl für Kunststoffwannen als auch für solche aus Stahl-Emaille eingesetzt werden. Um Körperschallübertragungen effektiv zu verhindern, bietet sich ergänzend der Einsatz eines Schallschutzbandes an. Dieses wird in Höhe des Wannenrandes rückseitig in Richtung des Putzes auf das Wannenabdichtband aufgeklebt und stellt sicher, dass man für viele Jahre nicht nur Ruhe vor Feuchtigkeit und Nässe hat.

 

Geteilte Verantwortung, gemeinsamer Vorteil

Ein wichtiger Aspekt bei den Wannendichtbändern ist die Tatsache, dass sich SHK-Handwerk und Fliesenleger die Verantwortung für die korrekte An- bzw. Einbindung teilen: Während Ihr sanitärer Vorarbeiter mit dem Selbstklebestreifen des Wannendichtbandes für die korrekte Verklebung an der Stirnseite des Wannenrandes verantwortlich zeichnet, ist es Ihr Job, das Band richtig in die Verbundabdichtung einzubinden. Beim Profi schrillen da natürlich sofort die Alarmglocken: Geteilte Verantwortung? Das kann leicht ins Auge gehen, wenn die Abstimmung nicht klappt und sich einer auf den anderen verlässt. Auch der ZDB hat das inzwischen erkannt und wird diesem wichtigen Punkt mit seinem neuesten Merkblatt (aktuell noch im Gelbdruck) zur Schnittstellenkoordination in Badezimmern und Feucht- und Nassräumen Rechnung tragen. Wer clever ist, nimmt sich die “Bibel der Fliesenleger” einmal mehr zu Herzen und achtet dazu auf die folgenden Tipps zum Anbringen des Wannenabdichtbandes.

 

Ruckzuck dank Kautschuk

So gehen Sie und Ihre sanitären Kollegen Schritt für Schritt vor, um mit Wannenabdichtbändern den besten Feuchtigkeitsschutz zu erzielen:

1. Blitzblank polieren: Reinigen Sie den Wannenrand vor dem Einbau gründlich (säubern und entfetten) und sorgen Sie für eine entsprechende Ablüftung.

2. Guten Schnitt machen: Schneiden Sie das Dichtband auf die erforderliche Länge zu.

3. An der Wanne anbringen: Verkleben Sie zunächst den sogenannten Kapillarschutzstreifen aus glattem NBR-Kautschuck am Wannenrand, um eine Hinterläufigkeit des Bandes zu vermeiden. Dazu den Schutzstreifen auf der Rückseite Schritt für Schritt abziehen und das Dichtband faltenfrei und vollflächig an den Rand der jeweiligen Wanne ankleben und fest andrücken. Achten Sie unbedingt darauf, Stossüberlappungen zu vermeiden.

4. Quetschfalte anlegen: Liegt die Wanne in einer Raumecke, wird der entsprechende Winkel mit einer Quetschfalte versehen und dann verklebt. Das stellt sicher, dass an dieser Stelle keine Spannungen im Dichtband sind und sich der vlieskaschierte Teil des Bandes perfekt in die Flächenabdichtung (z.B. strasser DICHT DA) einbinden lässt.

5. In die Flächenabdichtung einbinden: Ist die Wanne perfekt eingepasst, wird der vlieskaschierte Bereich des Wannenabdichtbandes wie ein klassisches Abdichtband in die Flächenabdichtung eingebunden.

6. Vorlegen, abziehen, fertig: Das Abdichtungsprodukt wird vorgelegt, anschließend das Dichtband eingedrückt und die Verklebung sauber abgezogen.

Völlig von der Rolle

Übrigens: Eine Rolle Wannenabdichtband ist 4 Meter lang und reicht in der Regel völlig aus, um eine Badewanne sicher anzudichten. Sollte es – z.B. bei einem Rollenwechsel – doch einmal nötig sein, zu stückeln, sind die Bandanstöße ca. 10 cm überlappend einzudichten.

Die Vlieskaschierung ermöglicht einen exzellenten Verbund mit nahezu allen unter Fliesen einsetzbaren Abdichtungsmaterialien – wie z.B. Polymerdispersionen (strasser DICHT DA), mineralischen flexiblen Dichtungsschlämmen (strasser DICHT FDS 1K oder 2K) sowie Reaktionsharzabdichtungen (strasser DICHT PA).

 

Nehmen wir uns noch mal Silikon zur Brust

Silikonfugen, die den Übergang zwischen Wanne und Keramik optisch verschließen, dienen natürlich nur als Wartungsfuge. Für eine dauerhafte, sichere Abdichtung sind sie weder geeignet noch zugelassen. Der ständige Wechsel von Nässe und Trockenheit führt mit der Zeit zu vermehrter Rissbildung, das Material wird porös und wasserdurchlässig. Erst mit der Kombination aus Silikon und Wannenabdichtband wird der gewünschte Sicht- und Schutzeffekt erzielt.

Literaturtipps

Hier alles über die Norm und Wassereinwirkunsklassen erfahren

 

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