Die Gefahr lauert unter immer mehr Estrichoberflächen, verspricht wohligen Wohnkomfort und ist für Fliesenleger leider immer wieder ein Fallstrick: Fußbodenheizungen mit ihren weitverzweigten Heiz- bzw. Kühlschlangen müssen bei den Meißelschlägen und Bohrungen für die Messpunkte der CM-Messung unbedingt berücksichtigt werden, sonst kann es schnell sehr teuer für Sie werden.
Falscher Schlag, richtiges Ärgernis
Ein getroffenes Heizungsrohr, womöglich noch unbemerkt, kann immense Tragweite haben. Besser, Sie lassen es nicht soweit kommen und bauen vor. Zum Beispiel, indem Sie die Anzahl und Orte der Messstellen vom Estrichleger (oder Heizungsbauer bzw. Planer) definieren lassen. Vereinbaren Sie doch einfach, dass dieser bei der Verlegung des Estrichs Markierungen für geeignete Messpunkte einbaut. Großer Vorteil für Sie: Wenn Dritte die Punkte definieren, kann das für Sie haftungsbeschränkend wirken.
Kein Einblick? Das schafft Durchblick
Wenn Sie nicht die Chance haben, durch den Estrichleger etwas über die genaue Lage der Heizungsrohre zu erfahren, gibt es noch andere Möglichkeiten:
Zunächst sei hier die Wärmebildfolie genannt – eine sehr zuverlässige und sichere Art der Ortung, auch bei Heizestrichen. Die spezielle Folie (Preis ca. 150 Euro) wird einfach auf die betreffende Fläche gelegt, und schon bildet sich innerhalb weniger Sekunden der Verlauf der Leitung ab – ähnlich wie bei der Wärmebildfotografie. Dafür muss die Heizung natürlich in Betrieb sein und die Umgebungstemperatur darf nicht der Vorlauftemperatur entsprechen. Vorteil der Folienmethode: Sie funktioniert bei allen Leitungsmaterialien, benötigt keine Stromquelle, und die Folie macht sich über mehrere Jahre hinweg bezahlt.
Eine Alternative ist der Einsatz eines elektrischen Ortungsscanners: Dieser zeigt nicht nur die Lage der Rohre, Kabel usw. via Monitor an, sondern auch deren Querschnitt im Estrich. Das schafft einen räumlichen Eindruck für eine zuverlässige Schadensvermeidung.
Oder sensible Profis nehmen den Erfolg selbst in die Hand – mit Hammer und Meißel. Widerstände im Estrichmaterial, die sich durch die Rohre im unteren Bereich zeigen würden, können mit Erfahrung und Fingerspitzengefühl zielsicher aufgespürt werden. Während die einen dabei auf den klassischen 20 mm-Meißel mit gefühlvollem Hammerschlag schwören, greifen andere zunächst zu einem 40 mm breiten elektrischen Meißel. Dieser hat – gekonnt eingesetzt – einen gleichmäßigeren Schlag und übt weniger Druck aus. Beide Methoden lassen sich auch gut kombinieren.
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